Geräusche entführen den Zuschauer in die Filmrealität.

GEräuschteam

Geräusche

Sie sind das bindende Glied zwischen den verschiedenen Elementen der Tongestaltung. Sie machen die Handlungen und Geschehnisse im Spiel der über die Leinwand flimmernden Lichtpunkte überhaupt erst real erlebbar, bringen sie physisch auf die Erde. Geräusche bilden neben den Dialogen die Basis des Filmtons und sind oft Grundlage für Ton-Effekte.

Geräusche sorgen für Nähe und Identifikation zu und mit den Filmcharakteren, sie können aber auch Distanz erzeugen, die Einsamkeit der Figur betonen.

Geräusche fokussieren. Geräusche sind detailliert, präzise, sauber, oft aber auch rau und schnoddrig – im Idealfall ist eine Unterscheidung vom Originalton nicht mehr möglich.

Nur mit Geräuschen kann die volle Kontrolle über den Filmton und seine Wirkung auf das Publikum garantiert werden.

Geräusche werden immer in einem Team aus Geräuschemacher/in, Geräuschtonmeister/in und Geräuscheditor/in erstellt.

Geräusche machen …

bedeutet für uns Geräuschemacherinnen und Geräuschemacher, das visuell-schauspielerische in Töne zu wandeln. Das Spiel der Akteure auf der Leinwand wird auf der Geräuschebene interpretiert.

Wie die Schauspielerinnen ihre Figuren anlegen, so sind Geräuschemacherinnen für den Moment Eins mit der Figur, um die innere Verfassung perfekt zum Klingen zu bringen. Wir wählen den richtigen Boden, den passenden Schuh, das perfekte Plop – und entführen das Publikum in die Welt der Protagonisten.

GERÄUSCHE aufnehmen …

bedeutet für uns Tonmeisterinnen und Tonmeister, während der Aufnahme durch Filterung und Einstellung der räumlichen Perspektive dafür zu sorgen, dass das erzeugte Geräusch so klingt wie es soll und vor allem zum Filmbild passend wahrgenommen wird. Wir sind die erste Instanz zur Beurteilung der Stimmigkeit der erzeugten Geräusche und kommunizieren dies während der Aufnahmen.
Während der oft nicht linearen Arbeitsweise ist es erforderlich, den Überblick zu behalten (was haben wir schon, was brauchen wir noch. Was haben andere Tondepartments bereits gemacht – wie lässt sich das vorhandene ergänzen und anreichern). Wichtige Fragen zu Klang, Charakter oder Notwendigkeit werden meist von Aufnahmetonmeister und Geräuschemacherin im Team entschieden.

Geräuschaufnahmen sind kleinteilig. Sie bestehen aus vielen kleinen Partikeln, die ein gesamtes Klangerlebnis bilden. Hierbei müssen Perspektive, Klang, Intensität zueinander stimmen. Die Aufgabe des Tonmeisters ist komplex und bedarf eines hohen Maßes an Erfahrung, innerer Klangvorstellung und technischer Kompetenz.

Im Geräuscheschnitt ....

der klassischer Weise nach den Aufnahmen stattfindet,  entscheiden wir Editorinnen und Editoren über das Zusammenspiel der einzelnen Geräuschelemente und die perfekte Synchronität der Töne zum Bild.

Die schönsten und besten Geräusche sind immer mit dem Faktor Mensch, der Ungenauigkeit, versehen, der zwar die Geräusche lebendig macht, aber zum O-Ton und für die Synchronizität des Tones zum Bild korrigiert werden muss.

Das bedeutet nicht zwingend absolute Gleichzeitigkeit von Ton und Bild – manchmal ist eine Verzögerung im Ton oder eine Dramatisierung der Aktion durch Beschleunigung das Mittel der Wahl. Denn Geräuschedit ist sehr viel mehr als nur synchron zum Bild schneiden – Geräuschedit ist Gestaltung, Gewichtung, Auswahl der Geräusche.

Diese Entscheidungen richtig zu treffen bedarf großer Erfahrung und Sicherheit. Eine sinnvolle Vorauswahl zu treffen, um in der anschliessenden Mischung Platz für gestalterische Tätigkeit zu lassen, ist ein sehr wichtiger Part des Geräuschschnitts.

Geräuschedit bedeutet Kommunikation in alle Richtungen – zum Aufnahmeteam, zum O-Ton Edit, zum Sound Design und in die Mischung – um aus den Geräuschen das Beste zu holen.